Einen Reiseverkauf an den Publikumstagen der ITB Berlin hält der Deutsche ReiseVerband (DRV) für nicht sinnvoll. Als führender Branchenverband spricht sich der DRV ausdrücklich dagegen aus. Der Verband ist der Meinung, dass ein Verkauf nicht nur für die Reisebüros zum Nachteil wäre, sondern auch für Veranstalter. Die Publikumstage sollen Lust auf Urlaub machen, eine fundierte Fachberatung wie im Reisebüro üblich ist, so der DRV, im quirligen Messetreiben in den Messehallen gar nicht machbar. Der DRV plädiert daher dafür, das seit Jahrzehnten bewährte Modell der ITB Berlin beizubehalten, nämlich ihre Bedeutung und ihren Ruf als Fachmesse mit großer internationaler Bedeutung weiter zu verfestigen.
Die ITB ist in erster Linie eine Fachmesse, die dem Austausch, der Kontaktpfege und dem Anbahnen von Geschäften dient. Ferner bietet die ITB beste Möglichkeiten zur Diskussion aktueller Themen und setzt darauf aufbauend alljährlich neue Trends in der Touristik.
Der DRV ist der Meinung, dass sich die ITB Berlin, als größte internationale Fachmesse der Touristik nicht in den Wettbewerb der Marktteilnehmer einmischen sollte, indem sie als Plattform für den Reiseverkauf dient. Die ITB Berlin ist nicht mit den vorwiegend auf Verbraucher ausgerichteten Publikumsmessen wie die CMT in Stuttgart, der Touristik und Caravaning in Leipzig oder der f.re.e in München vergleichbar, bei denen die Informationsbereitstellung für Verbraucher im Fokus steht. Diese Messen sind in ihrer jeweiligen Region von größter Bedeutung, im internationalen Vergleich jedoch zu vernachlässigen. Die ITB Berlin hingegen ist die weltweit größte und wichtigste internationale Tourismusmesse, bei der das B-2-B-Geschäft im Vordergrund seht und die Nachfrage der Fachbesucher befriedigt wird.