"Der Emissionshandel für den Luftverkehr wird kommen", kündigte Ulrich Stockmann, Mitglied des Europäischen Parlaments in Brüssel, auf einer Veranstaltung des Medienforum Tourismus Dialog in Berlin an. Der Ausstoß von CO2-Treibhausgasen werde dann einen Preis bekommen.
Dieses System dürfe aber nicht die europäischen Fluggesellschaften gegenüber ihrer internationalen Konkurrenz benachteiligen, betonte Klaus Laepple, Präsident des Deutschen ReiseVerbands (DRV) auf der Podiumsdiskussion zum Thema "Urlaubsbann - wirksamer Weg zum Klimaschutz?". Schließlich sei der Tourismus eine wichtige Säule der Wirtschaft, die es ökologisch zu gestalten und ökonomisch zu entwickeln gilt.
Laepple plädierte für ein Gesamtpaket von Umweltmaßnahmen, bei dem sowohl die Industrie als auch die Politik in die Pflicht genommen werde. Dazu zähle etwa die Vereinheitlichung der Flugsicherung in Europa. Der Parlaments-Abgeordnete Stockmann bestätigte, dass nun starker Druck auf die Politik ausgeübt werden müsse, um einen einheitlichen Luftraum über Europa zu gestalten. "Am Himmel gibt es derzeit viel mehr Grenzen als am Boden", sagte Stockmann zu dem Flickenteppich von über 50 Flugsicherungen in Europa.
Der einheitliche Luftraum, in dem das Fliegen ohne lange Warteschleifen und auf direktem Weg möglich sein sollte, müsse schnellstens verwirklicht werden, so seine Vorgabe. Denn immer noch vergeuden Flugzeuge durch Umwege zu viel Kerosin.
Der Parlamentarische Staatssekretär aus dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Ulrich Kasparick, plädierte für ein vorausschauendes Vorgehen. "Vorsorge ist preiswerter als Nachsorge", sagte Kasparick und verwies auf die technischen und wissenschaftlichen Anstrengungen zur Reduzierung von CO2, die durch die Bundesregierung unterstützt würden. DRV-Präsident Laepple pflichtete ihm bei seinem Abschlussstatement uneingeschränkt bei: "Klimaschutz funktioniert am besten mit marktwirtschaftlichen Instrumenten."