DIE REISEWIRTSCHAFT - Alle Ziele. Eine Stimme.
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Der internationale Zusammenschluss von Fluggesellschaften IATA gibt dem Drängen der Reiseindustrie nach und stellt erst im Juni 2008 ganz auf elektronische Flugtickets um.

Der Deutsche ReiseVerband (DRV) begrüßt die Fristverschiebung zur Abschaffung der Papierflugtickets. Der internationale Dachverband der Linien-Fluggesellschaften, die IATA, hat die Frist für die Umstellung von Papierdokumenten auf ausschließlich elektronische Tickets vom 31. Dezember 2007 auf den 31. Mai 2008 verschoben. „Noch sind längst nicht alle Fluggesellschaften auf eine komplette Umstellung auf elektronische Tickets eingestellt“, urteilt der Vorsitzende des Ausschusses Flug und DRV-Vorstandsmitglied Otto Schweisgut.

„Zudem gibt es noch Probleme bei der Sicherstellung von Standards im Datenaustausch zwischen Fluggesellschaften und Reservierungssystemen (GDS), die in der täglichen Praxis Probleme bereiten können“, ergänzt Hartmut Heering, Vorsitzender des DRV-Expertenkreis Consolidator. Der DRV als Branchenverband der Reisebüros und Reiseveranstalter in Deutschland hatte immer wieder in Arbeitsgruppen mit der IATA vehement auf die Lösung noch vieler offener Punkte bei der Umsetzung gedrängt. Dazu gehört die noch teilweise ungenügende technische Umsetzung beim Ausstellen von interlinefähigen E-Tickets, von elektronischen Infant-Tickets sowie von Rail&Fly-E-Tickets.

Der DRV wird sich mit Nachdruck in entsprechenden Gremien und Arbeitsgruppen mit der IATA für praxisnahe Lösungen und die schnellstmögliche Umsetzung der noch offenen Probleme einsetzen. Die IATA räumt inzwischen ein, dass anstatt der angepeilten 100 Prozent bis zum Jahresende 2007 erst 92 Prozent aller Flugscheine elektronisch ausgestellt werden könnten.

Auch werde es in Zukunft einige Fluggesellschaften geben, die weiterhin die bisherigen Papierflugscheine ausstellen werden und nicht bereit sind, auf E-Tickets umzustellen. So wird nach Schätzungen der IATA der Anteil an gedruckten Flugscheinen auch nach der Frist im Juni 2008 rund 3,5 Prozent betragen. „Ob Reisebüros zukünftig auf Dokumentendrucker verzichten können, ist individuell zu entscheiden und hängt von der Kundenstruktur der jeweiligen Agentur ab“, urteilt DRV-Vorstand Otto Schweisgut.